20. April 2020

Aufklärung der Bevölkerung in der Coronakrise

202017

Ein Aufklärungsplakat in Burkina Faso

 

In einem Telefonat brachte Tankpari seine große Sorge zum Ausdruck, dass die Corona-Pandemie verheerende Folgen für das Land haben könnte. Es sei schwierig, den Menschen die Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Virus zu vermitteln. Nicht nur die geringe Alphabetisierungsrate (36%) und eine schlechte Gesundheitsversorgung sind eine große Hürde, auch die Wohnverhältnisse, der verfügbare Hygienestandard, die traditionelle Lebensweise und finanzielle Not stehen der Einhaltung von Regeln wie Hände waschen, Abstand halten, soziale Kontakte reduzieren oder bei Symptomen einen Arzt aufzusuchen entgegen. Die Regierung sah sich zum Beispiel veranlasst, ein offizielles Verbot des Umgangs und Verzehrs von Fledermäusen zu erlassen.

Die Kultur in Burkina Faso basiert auf einer mündlichen Tradition. In Bezug auf Corona kursieren viele Gerüchte, die von der Bevölkerung kaum auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft werden können. So gibt es die Meinung, dass das Virus nur Weiße anstecken könne. Oder es wird behauptet, es sei eine Erfindung der Reichen zu dem Zweck, vom Ausland finanzierte Hilfsprogramme aufzulegen und das Geld in die eigene Tasche zu schieben. Zur Information der Bevölkerung spielt das Radio eine wichtige Rolle. Auch Yenfaabima versteht sich als Multiplikator und gibt den Menschen Orientierung und Ratschläge zur Vermeidung einer Ansteckung.