Hörbar aufgewühlt fragt Tankpari Guitanga am Telefon nach, ob die Bilder und die letzte Email angekommen sind. Wieder einmal bringt ein Erkrankter selbst den Verein Yenfaabima an seine Grenzen. Der Fall zeigt aber auch den unbedingten Willen, einen schwer erkrankten Menschen in seiner Not nicht allein zu lassen.
„Dieser Erkrankte war am 23. März 2019 zum ersten Mal bei Yenfaabima in der Sprechstunde. Als die Eltern sahen, dass es ihm viel besser ging, haben sie eigenmächtig beschlossen, die Kontrolltermine nicht weiter wahr zu nehmen. Am 22. September 2020 hatte er einen Rückfall und sechs Tage später hat er seinen Schwiegervater mit einem Stock zu Tode geprügelt.
Die Familie des Ermordeten nahm seine Verfolgung auf, um sich an ihm zu rächen und die Polizei weigerte sich, ihn fest zu nehmen. Deshalb haben die Eltern ihn am 3. Oktober 2020 in Ketten wieder zu Yenfaabima gebracht.
Nachdem wir mit der Behandlung begonnen hatten, haben wir ihm die Ketten abgenommen. Ein paar Tage später ist er weggelaufen, um nach Hause zurück zu kehren, obwohl er dort dringend gesucht wird, um ihn aus Rache umzubringen.
Wir sind ihm gefolgt bis wir ihn in Bogandé (30 km nördlich von Piéla) aufgefunden haben und wieder zu Yenfaabima zurück bringen konnten.
Um ihn weiter medizinisch behandeln zu können und zu seiner eigenen Sicherheit bleibt er angekettet.
Wir brauchen eure Gebete für diesen Erkrankten."