5.Dezember 2021

Von mobilen und sozialen Netzen

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Tankpari Guitanga

 

In der vergangenen Woche berichteten wir davon, dass das Mobilfunknetz in Burkina Faso abgeschaltet und damit auch unser regelmäßiger Austausch mit Yenfaabima unterbrochen wurde. Zu unserer großen Erleichterung meldete sich Tankpari am Donnerstag wieder per Telefon. Er beschrieb die Zeit ohne Telefonkommunikation als schwierig, es gab aber keine schwer wiegenden Probleme. Er konnte nicht sagen, ob der Grund der Maßnahme (Terrorismusbekämpfung) zu einem konkreten Ergebnis geführt hat wie etwa die Verhinderung eines Anschlags oder die Festnahme von Terroristen. Auch in der Presse war nichts davon zu lesen.

Das Ereignis zeigt deutlich, welche Vorteile der Mobilfunk gerade abgelegenen Regionen der Welt bringt. Er bietet denen eine Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen, die sonst niemand hören würde, er kann so die Kluft zwischen selbstbezogener Gedankenlosigkeit und schicksalhaftem Auf-sich-allein-gestellt-sein überbrücken. Es zeigt aber auch, dass die Menschen in Piéla nach wie vor ohne Mobilfunk und Internet zurecht kommen können, weil die eigenen soziale Strukturen weiterhin tragen und das alltägliche Leben nicht von technischen Hilfsmitteln abhängt. Auf diesem Hintergrund wird auch verständlich, dass der Verein Yenfaabima bei den Infrastrukturprojekten die Versorgung mit elektrischem Strom immer wieder hinten an gestellt und z.B. die Wasserversorgung oder das feste Dach über dem Kopf priorisiert hat.