Am Morgen nach dem Putsch in Ouagadougou
Am vorletzten Wochenende war Burkina Faso kurze Zeit in aller Munde: Putsch im „Land der Aufrechten“! Über die „Deutsch-burkinische Freundschaftsgesellschaft“, deren Mitglied wir sind, und über Telefonate mit Tankpari hatten wir schnell zusätzliche Informationen, die wir hier in Auszügen teilen wollen.
Der in Ouagadougou lebende Günther Lanier schreibt: „Wir haben einige Probleme in Burkina. Das größte ist der Terrorismus, ein nicht unwesentlicher Teil des Landes untersteht nicht mehr der Kontrolle des Staates und die Zahl der Binnenvertriebenen beträgt mehr als 1,5 Millionen. Viele Schulen sind geschlossen, das betrifft mehr als 500.000 Kinder. Jüngst ist zu allem Überfluss die Vogelgrippe ausgebrochen. Covid hingegen hat entgegen aller Erwartungen den Gesundheitsapparat des Landes nicht in die Knie gezwungen – 353 Covid-Tote hat es laut offiziellen Angaben bis 21. Jänner 2022 gegeben. Nicht im neuen Jahr, sondern seit März 2020 wohlgemerkt. Entgegen der Darstellungen in internationalen Medien zählt der Putsch, der hier soeben stattgefunden hat, nicht zu unseren Problemen...Sonntag auf Montag hat in Burkina also ein Putsch stattgefunden. Am späten Montagnachmittag verlas die 'Patriotische Bewegung für den Schutz und die Restauration' im staatlichen Fernsehen eine fünfminütige Deklaration, dass sie – ohne Blutvergießen – die Macht im Land übernommen hätte."