Psychiatrische Sprechstunde auf dem Katholikentag
Timothée Tindano beherrscht den Umgang mit digitalen Medien professionell. Und das in doppeltem Sinne. Zum einen nutzt er geschickt digitale Medien für persönliche Zwecke. Zum anderen bekam er während seines Aufenthalts in Deutschland über 20 Anrufe aus Piéla, da sein professioneller Rat nötig war.
Noch ist er die einzige medizinische Fachkraft beim Verein Yenfaabima. Für die Zeit seine Abwesenheit wurde eine Vertretung organisiert, die bestimmte Aufgaben wie die Medikamentenausgabe und Terminvereinbarungen übernahm. Auch die ständige Präsenz eines Pfarrers, der Hilfesuchende empfängt, war gewährleistet. Für den Fall, dass ein/e PatientIn mit akuten Symptomen eintrifft oder starke Nebenwirkungen bei der Medikamenteneinnahme auftreten, wurde vereinbart, dass Timothée per WhatsApp kontaktiert wird. Er ließ sich dann genau das Verhalten der Betroffenen beschreiben oder per Video zeigen, stellte Fragen, und gab schließlich Anweisungen, wie weiter verfahren werden solle. Auch das Krankenhaus in Piéla war vorab informiert und konnte hinzugezogen werden.
Diese Methode ist nicht neu und nicht unüblich in Burkina Faso. Sie wurde bereits in den ersten vier Jahren von Yenfaabima praktiziert. Damals war Timothée einmal im Monat für ein Wochenende in Piéla, dazwischen musste Tankpari alleine die PatientInnen versorgen und Timothée wurde in Notfällen per Telefon dazu geschaltet.