Ein starkes Team im Dialog
Bei Yenfaabima arbeitet sowohl Tankpari Guitanga als Pfarrer als auch Timothée Tindano als psychiatrische Fachkraft in Vollzeit. Über das Verhältnis der beiden würde man von Erfahrungen in Deutschland her denken: Die Menschen kommen, um vom Mediziner behandelt zu werden, der Pfarrer arbeitet nachgeordnet als Seelsorger. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. In Burkina Faso kommen Menschen, die glauben, von einem Dämonen besessen zu sein, nicht auf die Idee, zu einem Mediziner zu gehen. Denn sie sehen ihr Problem als ein spirituelles. Sie suchen traditionelle Heiler und Gebetszentren auf. Wenn sie zu Yenfaabima kommen, wollen sie in der Regel zu Tankpari, der in ihren Augen für ihr Problem zuständig ist und von dem sie sich Heilung versprechen.
Tankpari nimmt ihr Anliegen Ernst, hört zu, spricht und betet mit ihnen. Wenn er erkennt, dass mehr als ein seelsorgerliches Problem dahinter steckt, kann er seinen Vertrauensvorschuss nutzen und die Betroffenen von einer medizinischen Untersuchung überzeugen. Tankpari ist für viele Menschen der Türöffner für eine medizinische Behandlung. Die Menschen öffnen sich ihm gegenüber leichter als einem Vertreter der „westlichen“ Medizin, von der die Menschen oft nicht wirklich überzeugt sind. Mit Vorinformationen von Tankpari kann Timothée bei seiner Diagnosesitzung gezielt nachfragen und schneller der Ursache einer psychischen Erkrankung auf den Grund kommen.