26.Juni 2022

Von unterschiedlichen Sichtweisen

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Alle Gebäude von Yenfaabima auf einen Blick

 

Der Besuch von Tankpari und Timothée liegt nun einen Monat zurück. Unter den vielen Eindrücken bleibt einer besonders hängen. Bei fast allen Gesprächen und Begegnungen war das Thema „Sicherheitslage in der Region Piéla“ präsent. Es war zwar nicht immer das eigentliche Thema, aber in kleinen Bemerkungen wurde spürbar, wie sehr die beiden Gäste sich damit beschäftigen. Bei diesem Besuch haben sie zum ersten Mal ein Heimatland verlassen, das von Terroristen bedroht wird. Täglich riefen sie, auch über das Internet, diesbezügliche Nachrichten aus Burkina Faso ab. Piéla selber wurde bisher von Anschlägen verschont. Aber der nur 20 km entfernte Ort Bilanga ist beispielsweise von der Außenwelt abgeschnitten. Mobilfunkmasten wurden geschleift, Polizei und Militär vertrieben, der Bürgermeister abgesetzt, Schulen und Lehrbücher verbrannt. Tankpari ist in der Nähe von Piéla einer Gruppe bewaffneter Motorradfahrern begegnet. Es ist daher nur zu verständlich, wenn die Angst vor terroristischen Übergriffen das Leben vor Ort ständig begleitet und selbst in Deutschland den Kopf besetzt.

Hier wird besonders deutlich wie unser Blick aus Deutschland oft sehr verengt ist auf das Projekt Yenfaabima und das Wohl psychisch Erkrankter. Auch wenn wir uns notwendigerweise auf diesen Aspekt der Hilfe konzentrieren müssen, dürfen wir den größeren Zusammenhang nicht aus den Augen verlieren.