4.Juli 2022

Hungerkrise | 1

202227

Ein Lebensmittelladen in Burkina Faso

 

Auch wenn wir uns notwendigerweise auf diesen Aspekt der Hilfe [Behandlung psychisch Erkrankter] konzentrieren müssen, dürfen wir den größeren Zusammenhang nicht aus den Augen verlieren. Mit diesen Worten endete der Artikel der vergangenen Woche. Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir noch nicht, wie schnell dieser Satz eine traurige Bedeutung bekommen würde.

Vergangene Woche rief Tankpari Guitanga an. Es ging um die formale Bestätigung, dass er die Nachricht mit unserer Überweisung für das 3.Quartal 2022 erhalten habe. Es wurde auch über die neue Schwierigkeit gesprochen, Einsicht in das Konto nehmen zu können. Dies ist für Yenfaabima ausschließlich durch einen Gang zu einer Bankfiliale möglich. Die nächstgelegene Bankfiliale in Bogandé (30 km nördlich von Piéla) wurde vor einem Monat aufgrund der gefährlichen Sicherheitslage geschlossen. Die nächste geöffnete Filiale befindet sich in Fada Ngourma (100 km südlich). Allerdings wird auch der neue Kontostand schriftlich mitgeteilt, wenn ein Scheck vom Konto eingelöst wurde.

Von Anfang des Gesprächs an war aber bei Tankpari eine gewisse Aufregung zu spüren. Der Grund kam nun zur Sprache: „Noch nie hat Yenfaabima euch um so etwas gebeten. Doch die Situation ist so bedrohlich, dass ich euch heute darum bitte, uns bei der Beschaffung von Grundnahrungsmitteln zu unterstützen. Die Preise haben sich im Land verdoppelt, in unserer Region sogar verdreifacht.“