In Diabatou 2016
Wir sehen die Welt aus unserer deutschen Perspektive. Wie könnte es auch anders sein. Und es gibt bereits auf kommunaler Ebene genug Probleme anzugehen, Ungerechtigkeiten zu beseitigen, soziale Einrichtungen zu verbessern und gemeinschaftliches Leben zu gestalten. Fast haben wir uns daran gewöhnt, in einer Blase zu leben, die fremdes Leid verdrängt. Nur wenn Ereignisse so nahe kommen, dass die Blase platzen könnte, dann reagieren wir. So etwa der Krieg in der Ukraine, einer von über 25 kriegerischen Konflikten unserer Erde.
Auch der Terror im Sahel ist für uns weit weg. Irgendwo finden Überfälle statt, durchgeführt von bewaffneten Unbekannten. Staatliche Einrichtungen sind die Ziele, aber auch Kirchen und Moscheen sowie Dörfer im Nirgendwo. Vergangene Woche erreichte uns über die Partnerorganisation APB unserer FreundInnen aus Ochsenhausen und Untergruppenbach (siehe Bericht von Woche 26) wieder eine solche Nachricht.
„Letzte Woche wurde der Dorfvorsteher von Diabatou ermordet, 30 km von Piéla entfernt. Die Dorfbewohner wurden zur Aufgabe ihrer Häuser (und Getreidespeicher) gezwungen. In Piéla wurden viele Vertriebene aufgenommen.“
Und plötzlich ist der Terror ganz nah. 2016 saßen Tankpari, Philippe, Lilith Kugler und Rudolf Schmid in Diabatou im Hof des Ortspfarrers, um mit ihm zusammen den Besuch eines nahe gelegenen Gebetszentrums vorzubereiten. Es gab Macaroni mit Soße und Fisch. Nun ist der Ort verlassen.