Die N 18 verläuft etwa 100 km parallel zur Grenze nach Niger
Im Juli 2023 erfuhren wir zum ersten Mal von der Vertreibung einer ganzen Ortschaft und der Ankunft einer ganzen Welle von Vertriebenen in Piéla. Damals bat uns Yenfaabima um Unterstützung für die ebenfalls zunehmende Zahl von psychisch Erkrankten, die in die Sprechstunden kamen, und die oft neben medizinischer Versorgung auch materielle Hilfe benötigten. Wir haben darauf mit einem Spendenaufruf für einen „Sonderfonds Vertrieben“ reagiert.
Auch unsere deutschen Partnervereine in Ochsenhausen, Untergruppenbach und Bad Münstereifel erhalten Hilferufe aus Piéla aufgrund der sich zuspitzenden allgemeinen Situation. Erwin Wiest vom Förderverein Piéla-Bilanga e.V. hat uns Informationen zur Verfügung gestellt, die er direkt von deren Projektverantwortlichen in Piéla erhalten hat. Sie ergänzen das Bild, das wir über Yenfaabima bekommen, mit wichtigen Details, die das ganze Ausmaß der Veränderungen erahnen lassen.
„Seit Mai 2023 begannen die Terroristen, die Bevölkerung zur Räumung ihrer Dörfer zu zwingen. Dies führte zur massenhaften Abwanderung der Bevölkerung aus ihren Dörfern in die städtischen Zentren entlang der Hauptachse N 18, die von Norden nach Süden über die Städte Taparko, Manni, Bogandé, Piéla, Bilanga, Fada N'Gourma verläuft. In diesen Städten gibt es Polizei, Gendarmerie, ‚Freiwillige zur Verteidigung des Vaterlands‘ und Militär“.