Die letzte monatliche Sprechstunde im März 2019
Seit März 2019 kann Yenfaabima tägliche psychiatrische Sprechstunden anbieten. Davor war Timothée Tindano einmal im Monat für ein Wochenende angereist, um manchmal über 200 Personen medizinisch zu behandeln. Seine Festanstellung machte das durchgehende Angebot möglich.
Bis zu der Zeit der terroristischen Bedrohungen zählte Yenfaabima etwa 1.100 PatientInnen, die in regelmäßigen Abständen zu den Sprechstunden kamen. Davon reiste ungefähr ein Drittel aus einer Entfernung von mehr als 50 km an. Die Zahl hat sich heute auf etwa 400 PatientInnen verringert. Sie erfasst allerdings nur die Personen, die mindestens alle 6 Monate ihre Nachsorgetermine wahrnehmen. Wer länger als 6 Monate nicht zur Nachsorge erscheint, gilt als „unregelmäßig betreut“. Außerdem gibt es zusätzlich Neuzugänge und Personen, die Yenfaabima „aus dem Blick verliert“. Zur Zeit führt Timothée monatlich rund 125 Sprechstunden durch.
Für den Rückgang der PatientInnenzahlen gibt es verschiedene Gründe. „Mit der Eröffnung der psychiatrischen Abteilung in Bogandé [April 2022] wurden manche unsererseits bewusst nach Bogandé verwiesen, damit sie dort betreut werden… Viele unserer PatientInnen wurden von Terroristen aus ihrem Dorf vertrieben und getötet, oder sie verhungerten in den Dörfern, in denen sie zurück gelassen wurden und allein lebten.“ Manche ziehen um in sichere Regionen oder scheuen die Anreise.