Die Mauer trotzt den Wasserfluten
Vier Tage bevor das Bürgerfest in Kernen wegen Windböen und starkem Regen abgebrochen werden musste, hat in Burkina Faso die Regenzeit begonnen. Genau diese Wetterlage ist typisch für die „saison pluvieuse“. Nach 8 Monaten Trockenzeit, in der kein einziger Tropfen Regen fällt, kommt nun alles auf einmal. Der Boden ist unter der täglich 12 Stunden brennenden Sonne steinhart geworden. Er kann die sintflutartigen Regenfälle nicht aufnehmen. So sammelt sich das Wasser an der Oberfläche und fließt in vorhandenen Senken und ausgetrockneten Rinnen ab. Nicht selten gibt es gerade zu Beginn der Regenzeit Überschwemmungen. Straßen werden weggerissen, aus Lehm gebaute Häuser stürzen ein. Die Niederschläge sind in der Regel in spätestens einer Stunde vorbei, für einen Moment ist die Luft frei von Staub bis die Sonne die Feuchtigkeit in erstaunlich kurzer Zeit wieder verdunsten lässt.
Was für Kernen am 1.Juni eine meteorologische Ausnahme mit bedauerlichen Folgen war, ist in Burkina Faso die Regel. Der Abbruch jeden öffentlichen Lebens ist dort in einem solchen Fall die normale Konsequenz. Jede/r sucht einen trockenen Platz und wartet klaglos ab. Die Einfriedung des Yenfaabima-Geländes hat die Prüfung durch den ersten Regenguss bestanden.